FDP-Fraktion sieht Forderungen in Corona-Sonderausschuss bestätigt - Brauchen bessere Schutzkonzepte für vulnerable Gruppen und eine Langfriststrategie
Nach der Expertenanhörung des Corona-Sonderausschusses am Montag ziehen die gesundheits- und sozialpolitische Sprecherin der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schütz, und der Parlamentarische Geschäftsführer, Christian Grascha, Bilanz.

"Wir sehen nach der heutigen Anhörung vor allem unsere Forderungen nach einer Langfriststrategie und stärkeren Anstrengungen zum Schutz vulnerabler Gruppen vor einer Ansteckung bestätigt. Hier reichen die bisherigen Schutzmaßnahmen eindeutig nicht aus. Besucher und Mitarbeiter von Pflegeheimen müssen täglich getestet werden, um die Bewohner zu schützen. Außerdem brauchen wir mehr Wissen darüber, in welchen Situationen sich die Menschen anstecken und welche Schutzmaßnahmen sich als wirkungsvoll erwiesen haben. Dafür braucht es auch eine gemeinsame Koordination und Auswertung von Forschungsvorhaben. Ein weiterer interessanter Vorschlag war, den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu entlasten, indem positiv Getestete ihre Kontaktpersonen eigenverantwortlich informieren", sagt Susanne Schütz.
Christian Grascha ergänzt: "Niedersachsen muss auch einen Weg herausfinden aus dem Auf und Ab von Lockdowns und Lockerungen. Die Frage ist, was kommt nach dem Lockdown? Wir brauchen eine langfristige Strategie, die eine Perspektive eröffnet. Dafür braucht es neben dem Schutz verletzlicher Gruppen vor allem bessere Daten. Im elften Monat der Pandemie sollten wir da längst weiter sein. Nun ist es an der Zeit, diese Datenlage schnellstmöglich zu schaffen und auch die Dunkelziffer bei den Infizierten zu reduzieren. Ohne das Wissen zu Infektionswegen und effektivem Schutz lässt sich nicht zielgenau ansetzen und viele Einschnitte lassen sich nicht lange rechtfertigen."
Hintergrund: In der Expertenanhörung des Corona-Sonderausschusses im Niedersächsischen Landtag wurde am Montag über den Stand der Forschung zur Corona-Pandemie und geeignete Maßnahmen zur Eindämmung beraten. Eingeladen war unter anderem der Bonner Virologe Dr. Hendrik Streeck.