Hermann Grupe fordert echtes Verursacherprinzip bei Ausweisung Roter Gebiete - Angekündigte Reduzierung in groteskem Missverhältnis zu Reduzierung des Nitratausstoßes

"Schleswig-Holstein hat die 'Roten Gebiete' um ca. 90 Prozent reduziert -  von vormals 50 Prozent auf rund 5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. In Niedersachsen soll eine Neuausweisung nun nur zu einer Reduzierung von vorher 39 auf nun 31 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche führen. Das steht in einem grotesken Missverhältnis zu der Tatsache, dass der Nitratüberschuss in den letzten Jahren durch die Landwirte drastisch reduziert wurde und jetzt bei Null liegt", sagt Grupe. Er ergänzt: "In Niedersachsen gibt es de facto keinen Stickstoffüberschuss durch die Landwirtschaft mehr. Es kann nicht sein, dass Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast dessen ungeachtet die Berechnungsgrundlagen für nitratsensible Gebiete trotzdem nur mit den Fingerspitzen anfassen will."

Grupe fordert eine stärkere Differenzierung, um dort zu regulieren, wo die Nitratbelastung verursacht würde. Er sagt: "Landwirte werden verschärfte Auflagen bekommen, selbst wenn sie eine gute Wasserqualität in ihrem Gebiet nachweisen können. Wir wollen, dass hier endlich zielgenau nach dem Verursacherprinzip gehandelt wird. Dafür müssen die Roten Gebiete sich auf die Problemgebiete konzentrieren, wie es der grüne Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein vormacht. Der vorbildliche Beitrag der niedersächsischen Landwirte zu einer Reduzierung der Nitratbelastung wird von der Landesregierung bisher in keinster Weise gewürdigt. Wenn Ministerin Otte - Kinast nicht endlich eine Beschränkung der 'Roten Gebiete' auf die Problembereiche durchsetzt, stehen unsere Landwirte zukünftig ohne Chance in einem ruinösen Wettbewerb."

Hintergrund: Am Mittwoch hatte Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast eine Neuausweisung der Roten Gebiete angekündigt.