Imke Haake: Unterrichtsversorgung nachhaltig stärken und verbessern

Zur katastrophalen Unterrichtsversorgung in Niedersachsen, erklärt die Generalsekretärin und kultuspolitische Sprecherin, Imke Haake:

„Anstatt die wirklich große Herausforderung zur Unterrichtsversorgung in Niedersachsen anzupacken, hat die Kultusministerin Hamburg bis dato in ihrer Amtszeit einen Antrag zu verpflichtenden Klassenräten eingebracht.

Sowohl die rot-schwarze als auch die rot-grüne Landesregierung haben die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen sukzessive abgebaut. Niedersachsen benötigt jetzt eine Bildungsoffensive, um die Unterrichtsversorgung wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen. Aus Sicht der Liberalen benötigt Niedersachsen kurzfristige, mittelfristige und langfristige Lösungen. Zunächst muss eine bedarfsgerechte Unterrichtsversorgung in der Fläche gewährt werden. Die Freiheitsgrade der Schulen müssen erhöht und den kreativen Lösungsideen von Schulleitungen und Lehrkräften mehr Raum gegeben werden. Dafür benötigen die Schulen ein Chancenbudget, welches für innovative Lehrmethoden oder zusätzliches Personal frei verwenden kann. Durch Flexibilisierung der Einstellungsverfahren und den Abbau der Überreglementierung der Ausschreibungsmodalitäten kann die Unterrichtsversorgung nachhaltig erhöht werden. Als weiteren Schritt müssen ineffiziente Verwaltungsstrukturen beseitigt und Bürokratie abgebaut werden. Dort wo akuter Lehrkräftemangel herrscht, muss er konsequent mit zeitnahen Ausschreibungen bekämpft werden. Das damit verbundene Ziel muss sein, dass Schulen vier Wochen vor Sommerferienstart die Personalplanung zufriedenstellend abschließen können.

Niedersachsen benötigt zudem integrative Softwareprogramme, um Schulverwaltungsprozesse zu beschleunigen und zu optimieren. Die praxisferne Lehrerausbildung bleibt eine Dauerbaustelle in der Bildungspolitik. Zukünftig muss die gesamte Lehrerausbildung modernisiert und praxisnäher gestaltet werden. Digitalkompetenzen, die Chancen der Künstlichen Intelligenz für Lernprozesse und digitale Lehr- und Lernmethoden müssen feste Bestandteile der Lehrerausbildung werden. Das Land muss dringend die vorhandenen multiprofessionellen Teams unterstützen und ausbauen, damit die Attraktivität des Lehrerberufs erhöht wird. Als weitere Maßnahme fordern wir die Stärkung der Berufsorientierung. Unabhängig von Wahlen und Regierungen braucht unser Bundesland nachhaltige Zielvereinbarungen zur Unterrichtsversorgung für 2025, 2030 und 2040. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Familien, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen sowie die Wirtschaft warten auf pragmatische und zukunftsorientierte Lösungen und somit auf  eine bessere Unterrichtsversorgung und nicht auf Klassenräte im Land.“