Marco Genthe: Gefahr von Vegetations- und Flächenbränden in Niedersachsen ernst nehmen und ihr durch Ausbildung und Ausstattung begegnen

Der innenpolitische Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Marco Genthe, sieht Niedersachsen nicht ausreichend für die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden gewappnet.

Marco Genthe MdL

Angesichts der zunehmenden Gefahr solcher Brände durch regelmäßige, ausgedehnte Trockenperioden und der Tatsache, dass Niedersachsen mit 1,2 Millionen Hektar über die drittgrößte Waldfläche im Ländervergleich verfügt, will der Innenpolitiker die Ausstattung und Ausbildung in der Brandbekämpfung intensivieren. "Unsere Feuerwehren müssen so ausgestattet werden, dass sie auch die sich verschärfende Situation beherrschen können. Obwohl das Problem lange bekannt ist und die FDP-Fraktion immer wieder konkrete Vorschläge macht, ist hier noch nicht genug passiert. Bundesländer wie Niedersachsen müssen sich darauf einstellen, die Brandbekämpfung, die entsprechende Ausbildung und auch die Ausstattung auf größere Vegetationsbrände auszurichten. Eine moderne und effektive Ausrüstung, die die Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung nutzt, entlastet nicht nur die Feuerwehren, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit bei Einsätzen. Wir wollen nicht erst auf Schadenslagen warten und dann daraus lernen, sondern vorher Ausrüsten und Ausbilden", so Genthe.

Die FDP-Fraktion fordert mit einem Entschließungsantrag die dazu notwendigen Schritte. Insbesondere müssten alle beteiligten Akteure die Szenarien intensiv üben. Dazu gehörten neben den Feuerwehren auch die Katastrophenstäbe, das THW, die Bundeswehr und die Polizei. Während der aktuen Brandbekämpfung seien außenlastfähige Hubschrauber von entscheidender Bedeutung. Da die Landespolizei nicht über einsatzfähiges Gerät verfüge, müsse auf Hubschrauber der Bundespolizei, der Bundeswehr oder der Privatwirtschaft zurückgegriffen werden. Gegebenenfalls müsse das Land daher Löschwasserbehälter vorhalten, die zu den in Anspruch genommenen Hubschraubern passen. Nicht zuletzt sei es notwendig die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz zu einer der modernsten Ausbildungsstätten in Europa zu entwickeln. "Hohe Gefahren erfordern hohe Ansprüche an deren Begegnung und Bewältigung. Die Feuerwehrleute müssen an Drohnen zur Erkundung und Nachschau von Brandflächen ausgebildet werden. Gleiches gilt für den Betrieb von Löschrobotern, modernen Waldbrandlöschfahrzeugen und digitalen Kommunikationsmitteln", erklärt Genthe. All das müsse verzahnt werden mit einer Ausbildung bezüglich der verschiedenen Hubschraubertypen der Bundespolizei und Bundeswehr sowie der unterschiedlichen Löschbehältnisse. Um ein effektives Zusammenarbeiten der unterschiedlichen Akteure zu gewährleisten, schlägt Genthe außerdem vor, eine ausreichende Anzahl ausgebildeter Flughelferteams aufzustellen, die zusammen mit den Flugbesatzungen alle Arbeitsschritte sicher kommunizieren und organisieren können.

Hintergrund: Der Niedersächsische Landtag debattierte heute in einer ersten Beratung über den Antrag der FDP-Fraktion "Die Waldbrandbekämpfung in Niedersachsen mit Mitteln des 21. Jahrhunderts verbessern!".