Sylvia Bruns fordert Gleichstellung auch im Adoptionsrecht - Diskriminierung von Regenbogen-Familien beenden
Die gleichstellungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag,
Sylvia Bruns, fordert von der Landesregierung eine deutliche Positionierung zur Diskriminierung
lesbischer Paare im Adoptionsrecht:

"Der Bundestag hat vergangene Woche eine Regelung
beschlossen, die lesbische Paare diskriminiert. Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie sich klar
dagegen positioniert und das Gesetz in dieser Form im Bundesrat ablehnt."
Die geplanten Änderungen im Adoptionsrecht sorgen dafür, dass Partnerinnen in einer lesbischen
Ehe weiterhin einen langwierigen Adoptionsprozess durchlaufen müssen, bevor sie das Sorgerecht
für ein in die Ehe hineingeborenes Kind erhalten. Durch die Gesetzesänderung kommt nun noch
eine Zwangsberatung hinzu, während in einer heterosexuellen Ehe der Ehemann automatisch als
leiblicher Vater des Neugeborenen anerkannt wird, mit allen dazugehörigen Rechten. Sylvia Bruns
erklärt dazu: "Für die Große Koalition in Berlin stellt die "Ehe für Alle" praktisch nur eine
Lebenspartnerschaft zweiter Klasse dar. Wenn es um konsequente Gleichstellung geht, hinkt die
Regierungskoalition im Bund noch immer peinlich hinterher. Ich erwarte, dass Niedersachsen bei
diesem Spiel nicht mitmacht und sich für eine echte Gleichstellung aller Formen der Ehe einsetzt."
Hintergrund: Nach dem Beschluss des "Adoptionshilfegesetzes" im Bundestag steht die Abstimmung
im Bundesrat bevor. Die FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag kritisiert die im Gesetz
enthaltene Diskriminierung lesbischer Ehepaare und fordert die Landesregierung in einer kleinen
Anfrage auf, ihr geplantes Abstimmungsverhalten im Bundesrat zu erklären.